Das grosse SPICK-Interview mit Mujinga Kambundji 

Schweizer Rekordhalterin an der WM

Mujinga Kambundji (*1992) aus Bern wurde schon 2009 zum Schweizer Leichtathletik-Youngster des Jahres gewählt. Und aktuell ist sie es, die den Schweizer Rekord über 100 Meter und 60 Meter Sprint hält. Zurzeit nimmt sie an der Leichtathletik Weltmeisterschaft in Doha teil.

Mujinga, wie wird man so schnell wie Du?
Vieles macht sicher schon die Genetik aus. Also lieben Dank an mein Mami und Papi. Danach zählt aber viel und gutes Training über viele Jahre.

Wann hast Du Deine Leidenschaft für die Leichtathletik entdeckt?
Ich habe mich schon immer gerne bewegt und Sport gemacht. Mit sieben habe ich den ersten Leichtathletik Wettkampf bestritten und dort hat es mich dann richtig gepackt.

Was gibt Dir der Sport grundsätzlich?
Die Erfahrungen, die man macht, sind unbezahlbar. Diese nimmt man mit für den Rest des Lebens. Allgemein gibt mir der Sport auch eine grosse Genugtuung. Auch wenn die Trainings hart sind, geht man mit einem guten Gefühl nach Hause. Durch den Sport lernte ich auch viele gute Freunde kennen.

Wie gehst Du mit Niederlagen um?
Wichtig ist, dass man aus Niederlagen lernt und sie analysiert, um es ein nächstes Mal besser zu machen. Danach muss man auch loslassen können, denn schlussendlich ist es auch nur der Sport. Es gibt noch wichtigere Dinge im Leben.

Es geht in diesem Sport ja um Hundertstelsekunden. Was muss denn letztlich alles zusammenpassen, dass Du ein Glanzresultat erreichen kannst?
Es müssen viele verschiedene Faktoren zusammenpassen. Ein Teil ist, etwas Glück zu haben. Ob man einen guten oder schlechten Tag erwischt, kann die Differenz ausmachen. Gutes Training ist wichtig, es muss aber auch nicht jedes Training perfekt sein. Man muss immer versuchen, das Maximum aus der gegebenen Situation herauszuholen. Ich bin überzeugt, dass ein weiterer Faktor, der auf keinen Fall zu kurz kommen darf, die Freude am Sport ist.

Geht einem während eines Sprints überhaupt noch irgendein Gedanke durch den Kopf?
Es ist nicht bei jedem Rennen gleich. Aber bei den bisher besten Rennen meiner Kariere hatte ich überhaupt keine Gedanken während des ganzen Rennens. Man ist so fokussiert, dass man nichts mehr rund um sich wahrnimmt. Bei anderen Rennen konzentriere ich mich noch auf einzelne technische Details, zum Beispiel wie ich meinen Start machen will.

Was war bisher Dein persönliches Highlight in Deiner Karriere?
Eines meiner Highlights waren die Europameisterschaften 2014 in Zürich. Vor dem eigenen Publikum laufen zu können, war ein mega Gefühl und einzigartig. Der dritte Platz an den Hallen Weltmeisterschaften in Birmingham 2018 war bisher von der Rangierung das Highlight. Denn an Weltmeisterschaften gibt es im Sprint nochmals deutlich stärkere Gegnerinnen als an Europameisterschaften. Etwas Spezielles war auch meine bisherige Bestleistung über 100m, wo ich mit 10.95 Sekunden das erste Mal unter 11 Sekunden gelaufen bin. Im Sprint ist dies ein grosser Meilenstein.

Und welches sind Deine weiteren Ziele?
Nach den Weltmeisterschaften in Doha sind das grosse Ziel und Highlight meiner Karriere die Olympischen Spiele in Tokyo 2020. Ich hoffe, mich weiter zu verbessern um in bestmöglicher Form an den Olympischen Spielen antreten zu können.

Wenn Du nicht gerade trainierst oder einen Wettkampf bestreitest, was tust Du dann in Deiner Freizeit?
Am liebsten unternehme ich etwas mit meinen Freunden und meiner Familie. Etwas gemütliches, dass nicht zu anstrengend ist. Sonst reise ich auch sehr gerne, was aber momentan mit dem Training und den Wettkämpfen eher etwas kurz kommt.

Hast Du schon Pläne für Deine Zeit nach der aktiven Sportkarriere?
Ich habe mir noch sehr wenig Gedanken gemacht für die Zeit nach meiner Karriere. Momentan gilt mein ganzer Fokus dem Sport. Sicher möchte ich aber eine Familie haben, den ganzen Rest lasse ich auf mich zukommen.

Was rätst Du Jugendlichen, die ebenfalls eine Karriere im sportlichen Bereich anstreben?
Wichtig ist das man zielstrebig seine Ziele verfolgt und das man 100 Prozent gibt und die Freude dabei behält. Ziele soll man sich hoch, aber realistisch setzen. So findet man Motivation, immer weiter danach zu streben. Der Sport gibt einem sehr viel zurück. Man erlebt nirgends solche Emotionen und lernt Freunde fürs Leben kennen.

Hattest Du als Jugendliche eigentlich auch Zeit, den SPICK zu lesen?
Auf jeden Fall! Ich freute mich immer enorm auf die nächste Ausgabe.

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8 Kommentare zu “Das grosse SPICK-Interview mit Mujinga Kambundji 

  1. von der schule aus haben wir diesen artikel gelesen.
    wir finden ihn sehr spannend!!!!
    es ist toll den Spick zu lesen. nicht war??

    liebe grüsse aus oberdiessbach 5klasse A

    go Kambundji weiter so!!!

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