Hallo und willkommen beim SPICK Blog! So gut die Hilfe für dein Kind auch gemeint ist. Zu viel Hilfe hat gleich mehrere ungewollte Konsequenzen: Dein Kind wird unselbstständig, wenn es sich nicht traut, Dinge allein auszuprobieren. Wenn es immer nach Hilfe fragt und diese auch noch bekommt, könnte es zu sehr von dir abhängig sein. Eine weitere ungewollte Konsequenz ist eine unterentwickelte Frustrationstoleranz. Kinder müssen lernen, mit Herausforderungen umzugehen. Wenn sie nie scheitern dürfen, fehlen ihnen später wichtige Problemlösungsstrategien. Auch das Selbstvertrauen kann sich so nicht optimal entwickeln. Wenn du als Mutter oder Vater alles für dein Kind regelst, vermittelt das unbewusst die Botschaft, dass sie/er das allein nicht kann. Und zu guter (oder eben tragischer) Letzt: Zu viel Hilfe kann und wird dich als Elternteil irgendwann an deine Grenzen bringen und dich überfordern. Wenn du ständig hinterher bist, um jede Hürde aus dem Weg zu räumen, ist es möglicherweise zu viel – selbst für dich.
Hier ein paar Anregungen zur Hilfe in einem gesunden Umfang:
- Der Weg zur Selbständigkeit. Zeige deinem Kind, wie es etwas tun kann, anstatt es ihm abzunehmen. Es gilt also der altbewährte Spruch der «Hilfe zur Selbsthilfe». Diese steigert die Selbständigkeit. Wie heisst es doch so schön: Gib einem Hungrigen einen Fisch und er hat eine Mahlzeit. Zeige ihm wie man fischt und er hat eine Existenz.
- Steigerung des Selbstvertrauens. Lasse dein Kind Herausforderungen selbst bewältigen, stehe aber unterstützend bereit, wenn es nötig ist. Sei in Kontakt mit deinem Kind und höre dir ihre/seine Herausforderungen an und frage, wie sie/er vorgehen möchte. Wenn das Vorgehen deines Kindes lösungsorientiert ist, unterstütze es bei diesem Weg und «zwinge» ihr/ihm nicht deine Lösung für das Problem auf.
- Altersgerechte Unterstützung. Kinder lernen durch Versuch und Irrtum. Schon kleine Kinder können Verantwortung übernehmen. Als Familie seid ihr eine Gruppe, in der jede und jeder auch Aufgaben für die Gruppe übernehmen kann und sollte. Und sei es nur den eigenen Teller nach dem Essen in die Küche tragen.
- Und schliesslich: Die Zeit, die du in «überflüssige» Hilfe gesteckt hättest, kannst du vielleicht in echter quality time mit deinem Kind verbringen. Also etwas gemeinsam unternehmen oder machen, was eure Bindung stärkt. Zum Beispiel gemeinsam ein Buch lesen und über den Inhalt reden 😉
Herzlichst,
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Esther und Alex Volz