Wenn ich unter Stress stehe, kratze ich mich oft.

Liebe Alina!

Es ist gut, dass du dich meldest und fragst, was du ändern kannst. Wir finden es auch beeindruckend, dass du merkst, dass der Auslöser fürs Kratzen Stress ist.

Es ist nicht einfach, mit Stress und anderen schwierigen Gefühlen umzugehen. Damit bist du nicht allein. Das Kratzen ist in dieser Situation deine Strategie, um Stress zu bewältigen. Doch verletzt du dich damit selbst. Es blutet und kann Narben hinterlassen.

Selbstverletzendes Verhalten kann zur Sucht werden. Du spürst immer wieder den Drang, dich zu verletzen, und kannst ihm immer weniger widerstehen. Es besteht zudem die Gefahr, dass du dich immer stärker verletzt.

Damit du dem Drang widerstehen kannst, ist es als erster Schritt hilfreich, wenn du etwas anderes tust, statt dich zu kratzen. Als Alternative kannst du dich beispielsweise bewegen (egal wie, der Puls sollte möglichst hoch sein), Eiswürfel oder Eisbeutel auf den Arm drücken oder in eine scharfe Chilischote beissen. Auf 147.ch findest du weitere Möglichkeiten.

Wichtig ist aber, dass du langfristig lernst, mit Stress umzugehen. Denn es wird immer Momente in deinem Leben geben, in denen du Stress oder andere schwierige Gefühle hast

Dazu kann die Unterstützung einer Fachperson hilfreich sein. Eine Vertrauensperson, wie zum Beispiel deine Eltern, Gotte, Lehrperson oder Schulsozialarbeit, kann dir helfen, eine Fachperson zu finden.

Es braucht Zeit, alternative Handlungsmöglichkeiten einzuüben. Sei deshalb geduldig mit dir selbst.

Liebe Grüsse, dein 147

Was bewegt dich?

Fühlst du dich oft einsam, leer oder traurig und weisst nicht, wie du damit umgehen kannst? Hast du eine Freundin, die sich selbst verletzt und du weisst nicht, wie du helfen kannst? Schaffst du es nicht allein, mit den Selbstverletzungen aufzuhören? Mit allem was dich bewegt, kannst du dich auch jederzeit an Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 www.147.ch wenden: anrufen, chatten, SMS oder E-Mail schicken.